Netzwerk in Karlsruhe aktuell
Übersicht
Nach dem Umzug an den Nordrand der Stadt gibt es leider kein brauchbares DSL mehr, da der Bauträger die Hand auf den Leitungen hat. Daher habe ich einen Kabel-Internet-Zugang mit Fritz!Box 6591. Um unabhängig von der Konfiguration des jeweiligen Anbieters zu sein ist zwischen der Fritz!Box und dem Heimnetz noch ein Server zwischengeschaltet. Alles zusammen, also die Fritz!Box, der Server und noch ein managebarer Cisco Switch stehen zusammen im Haustechnikraum
Früher habe ich in Nürnberg oder Ulm gewohnt und schreibe auf der verlinkten Seite einiges zu meinen früheren Netzwerken.
Hardware im "Serverraum"
Die in jeden Wohnraum führenden, vom Bauträger verlegten Telefon- und Koaxkabel wurden von mir entfernt. Sie wurden ersetzt, zumeist durch CAT.5e bzw. teilweise sogar CAT.7 Netzwerkkabel. Somit gibt es in jedem Wohnraum/Zimmer die Möglichkeit bis zu 2 * 1 Gigabit/s zu bekommen. In einen Büroraum habe ich auch Glasfaser reingelegt. Damit besteht dort auch die Möglichkeit einer sehr schnellen Anbindung.
Alle Kabel laufen im Haustechnikraum sternförmig zusammen. Scherzhaft nenne ich diesen Raum auch den "Serverraum". Die Netzwerkkabel wurden von mir auf einem Patchpanel in einem 6 HE Schränkchen aufgelegt. 2 HE werden von einem 2HE Server mit einem Supermicro X10SLL-F Mainboard und einer Xeon E3-1231v3 CPU belegt. Eine weitere Höheneinheit belegt ein managebarer Cisco PoE+ Switch (SG350X-24p)
PoE ist eine feine Sache, damit werden meine Squeezeboxplayer, die Satellitenantenne und die Accesspoints mit Strom versorgt. Durch PoE kann man die Geräte über den Switch selbst oder via SNMP nach Zeitplan an- und abschalten und da über die Zeit doch merklich Energie Sparen. Das relativiert dann auch den etwas höheren Stromverbrauch durch Switch und Server.
Welche Komponenten sind am Netzwerk angeschlossen?
- 5 Squeezeboxen, davon 5 selbergebaute und ein originales Squeezebox Radio.
- Einen Raspberry PI3B+ mit KODI auf einem Libreelec.
- Ein Samsung TV (extra VLAN weil Samsung TV keine vertrauenswürdigen Geräte sind)
- Zwei Access points basierend auf Ubiquiti Hardware aber mit OpenWRT installation - für die drahtlosen Clients (Handys usw).
- Eine Satellitenantenne mit SAT>IP ebenso in einem extra VLAN (siehe die verlinkte Seite).
- Ein Server mit vielen Diensten (siehe unten)
- Multifunktionsdrucker/Scanner, PC, Laptop
- Snom 370 und Snom D785
- Fritz!Box 6591 - aber auf der "anderen Seite" des Servers als Internetzugangsrouter.
Dienste auf dem Server
Der zentrale Server - ein mittlerweile schon älterer, stromsparender 2HE Server von Coreto erfüllt seine Dienste ganz hervorragend. Installiert ist aktuell ein Debian Buster. Mit einer gebrauchten Mellanox 10G SFP+ Karte für nur 25 Euro hat der Server auch eine 10G Anbindung (mit ebenso gebrauchten SFP+ Optiken)
- tvheadend - konvertiert SAT>IP in http-Ströme und kapselt die Zugriffe auf die Satellitenantenne.
tvheadend stellt Radio, Fernsehen EPG und Aufnahmemöglichkeiten für die Squezeeboxen, Webradios, Smartphoneapps wie TVHClient und für KODI bereit. - ts2shout - mein selbergeschriebenes Tool konvertiert tvheadend DVB-S Ströme nach Shoutcast um Programminformation auf den Squeezeboxen oder einem normalen Webradio anzuzeigen.
- Logitech Media Server - Die Serversoftware für die Squeezeboxen.
- Ein CIFS Server (Samba) - Backup für die Mobiltelefone mit Foldersync, Spooldir für Scans eines Multifunktionsdruckers, Filme für KODI.
- dnsmasq - Dazu muß man wohl nicht viel schreiben. Der löst die lokalen IP Adressen in Namen auf.
- Freeradius - WPA2-EAP Authentisierung von WLAN Clients.
- minidlna - Ein DLNA Server - eigentlich eine Altlast, aber so performant und klein, das es auch nicht stört (Altlast ist es deswegen, da KODI für eine komfortable Filmbibliothek leider kein DLNA verwenden kann).
- snmptrapd - sammelt die Traps aller Switche und Accesspoints ein.
- MRTG - Zum Erzeugen von Auslastungskurven des Netzwerkes
- pimd, bind, dibbler-client, madm usw.
IPv6 Support
IPv6 ist für mich auch schon von meiner Arbeit aus eine wichtige Sache. Deshalb gibt es zu IPv6 eine eigene Seite.
FAQ
Braucht ein NAS nicht weniger Strom? - Ja, aber ist auch nicht so
flexibel und viel langsamer. Der Server braucht nur rund 20 Watt mit allen
Festplatten in Betrieb. Einen Switch braucht man sowieso.
Warum PoE, das hat doch Leitungsverluste? - Ja, aber dafür kann man
es sehr einfach sogar direkt über den Switch oder ggf. softwaregesteuert
an/abschalten. Man kann den Strom begrenzen und wenn der Switch abgeschaltet
wird sind auch alle PoE Komponenten stromlos.
Das liest sich mächtig kompliziert und nerdig - Vielleicht. Finde
ich nicht, ist für mich aber auch u.a. ein Lehrsystem.